3. Juni 2018, 11 Uhr, Festakt zum 10. Jahrestag der Übergabe des Denkmals für die verfolgten Homosexuellen an die Öffentlichkeit
6. Juni 2018, 18 Uhr, Buchvorstellung: »Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungspolitik im Protektorat Böhmen und Mähren« von Heinz Wewer
28. Juni 2018, 19.30 Uhr, 10 Jahre Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Lesung von Biografien Schwuler, Lesben und Trans*
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Mehr Informationen zur Veranstaltung:
Festakt zum 10. Jahrestag der Übergabe des Denkmals für die verfolgten Homosexuellen an die Öffentlichkeit
3. Juni 2018, 11 Uhr, Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Tiergarten/Ebertstraße, gegenüber dem Holocaustdenkmal, 10117 Berlin
Seit zehn Jahren erinnert die Bundesrepublik Deutschland mit dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen an die über 50.000 zwischen 1933 und 1945 nach §175 Verurteilten. Mehrere tausend Schwule wurden wegen ihrer Homosexualität in Konzentrationslager verschleppt. Ein großer Teil von ihnen starb aufgrund von Hunger oder Krankheiten, durch Misshandlungen oder gezielte Mordaktionen. Die Nationalsozialisten zerschlugen die Lebenswelten von Schwulen und Lesben. Lange Zeit wurden die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus in beiden deutschen Nachkriegsstaaten aus der Gedenkkultur ausgeschlossen. Das Denkmal soll die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ehren und zugleich »ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen«. Es wurde von Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen, auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben. Aus Anlass des zehnten Jahrestages der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit wird ab dem 3. Juni 2018 ein Film der israelischen Videokünstlerin Yael Bartana im Denkmal gezeigt.
PROGRAMM
Reden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin
Günter Dworek, Mitinitiator des Denkmals und Vertreter des LSVD
Gulya Sultanova, LGBT-Filmfestival »Side by Side«, Sankt Petersburg
Musikalische Umrahmung
Duett »Radio Corel«, Dragan Cordes und Adrien Braud
Moderation
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Bitte teilen Sie uns bis 28. Mai 2018 mit, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen werden und ob Sie besondere Bedürfnisse haben. Bitte teilen Sie uns auch mit, wenn wir für Sie aus gesundheitlichen Gründen einen Sitzplatz bereitstellen sollen. Beachten Sie, dass die Veranstaltung im Freien stattfindet und dass es im Umfeld des Denkmals kaum Parkmöglichkeiten gibt.
Für Ihre Teilnahme und die Ihrer Begleitung ist eine Anmeldung unter veranstaltungen@stiftung-denkmal.de erforderlich. Diese Einladung berechtigt nicht zum Einlass; nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine namentliche Anmeldebestätigung für sich und Ihre Begleitung. Diese Bestätigung beinhaltet alle weiteren einlassrelevanten Hinweise.
Zur Veranstaltung laden die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ein.
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Buchvorstellung: »Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungspolitik im Protektorat Böhmen und Mähren« von Heinz Wewer
6. Juni 2018, 18 Uhr, Botschaft der Tschechischen Republik, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin
Am 15. März 1939 besetzte das nationalsozialistische Deutsche Reich, das im Oktober 1938 bereits das Sudetenland annektiert hatte, die Tschechoslowakei. In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren am folgenden Tag sicherte Hitler den böhmischen Ländern Autonomie und Selbstverwaltung zu. Was die versprochene Autonomie in der Praxis bedeutete, zeigte sich sehr bald. Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Regung von Opposition und begannen mit der Verfolgung der Juden. Sie deportierten Repräsentanten des kulturellen Lebens, Studenten und Regimegegner in Gestapo-Gefängnisse und Konzentrationslager. Auf dem Boden des Protektorats in Theresienstadt entstand die größte Sammelstelle für Juden auf dem Weg in die Orte der Vernichtung. Die »tschechischen« Behörden wurden bald vollständig unter deutsche Kontrolle gestellt. »Autonomie« und »Selbstverwaltung« erwiesen sich als eine Fassade, hinter der sich ein System der rücksichtslosen Unterdrückung und Ausbeutung verbarg.
Mit Hilfe einer bisher wenig beachteten Kategorie von Dokumenten veranschaulicht der Autor ausgewählte Aspekte der deutschen Besatzungsherrschaft in Böhmen und Mähren. Es handelt sich dabei um Zeugnisse der postalischen Kommunikation: Postkarten, Briefinhalte, Briefumschläge, Zahlungsbelege etc. Diese Dokumente der Alltagskultur werden in ihrem historischen Kontext gesehen, woraus sich eine neue Perspektive auf Geschichte und oftmals neue Informationen zu Personen und Institutionen ergeben.
PROGRAMM
Begrüßung: S. E. Tomáš Jan Podivinský, Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland
Musikalisches Rahmenprogramm: Erwin Schulhoff (1894-1942), Fünf Stücke für Streichquartett (Werkverzeichnis 3494), Es spielt das Diplomatische Streichquartett: Matthias Hummel (1. Violine), Felix Klein (2. Violine), Ernst Herzog (Viola), Petra Kießling (Violoncello)
Grußworte: Adam Kerpel-Fronius, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Buchvorstellung: Heinz Wewer, Autor, und Hartmut Liebermann, Moderator
Heinz Wewer, geboren 1935, hat in Tübingen, Berlin, Amherst und Princeton Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaft studiert. Tätigkeit in verschiedenen Berufsfeldern, zuletzt als Leiter des Arbeitsbereichs Internationale Beziehungen in der Verwaltung der Universität der Künste Berlin. 2017 erschien sein Buch »Abgereist, ohne Angabe der Adresse. Postalische Zeugnisse zu Verfolgung und Terror im Nationalsozialismus.«
Hartmut Liebermann, geboren 1949, hat in Münster und München Geschichte, Geographie und Sozialwissenschaften studiert. Von 1975 bis 2014 Lehrer am Alexander-Hegius-Gymnasium Ahaus, dort als Studiendirektor Fachbereichsleiter für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Seit 2002 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Tschechoslowakei im Bund deutscher Philatelisten.
Veranstalter: Botschaft der Tschechischen Republik, Hentrich&Hentrich Verlag, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Anmeldung bis zum 5. Juni 2018 unter veranstaltungen_berlin@embassy.mzv.cz
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10 Jahre Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen – Lesung von Biografien Schwuler, Lesben und Trans*
28. Juni 2018, 19.30 Uhr, Theater im Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, 13086 Berlin
Anlässlich des zehnten Jahrestages der Übergabe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen an die Öffentlichkeit lesen Prominente Verfolgungsgeschichten Schwuler, Lesben und Trans*. Die Lesung wird veranstaltet von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.
PROGRAMM
Begrüßung: Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, Bürgermeister von Berlin
Lesung: Günter Dworek, Lala Süsskind, Sabin Tambrea, Marianne Rosenberg, Klaus Lederer, Franz Dinda, Petra Michalski, Uwe Neumärker, Ulrike Tscharre, Daniel Baranowski, Alice Dwyer, Hamze Bytyçi, Katarina Barley, Heinz Weichenberger
Musikalische Umrahmung: Andrej Hermlin and his Swing Dance Band, Solist David Hermlin
Um Anmeldung bis 25. Juni 2018 unter veranstaltungen@stiftung-denkmal.de wird gebeten. Einlass ab 18.30 Uhr, Eintritt frei!
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