Gegen das Vergessen: Aus der Geschichte lernen – Die Situation der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in der NS-Zeit«
31. August 2018, 13 Uhr, Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin
Zum siebten Mal veranstalten die 14 Verbände des Kontaktgespräches Psychiatrie am ersten Septemberwochenende die Veranstaltung »Gegen das Vergessen – Aus der Geschichte lernen«.
»Euthanasie« und Zwangssterilisation von Menschen mit Behinderungen wurden in der NS-Diktatur möglich, nachdem sie zuvor als »unheilbar« und »lebensunwert« erklärt wurden. Mindestens 200.000 psychisch kranke und behinderte Menschen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen des »Euthanasie«-programms umgebracht. Die große Mehrheit der Opfer hatte Angehörige.
Die Veranstaltung widmet sich unter anderem den Fragen: In welcher Lage befanden sich die Angehörigen dieser dem Tod geweihten Menschen? Wie sind die Angehörigen mit der Ermordung der psychisch erkrankten und behinderten Menschen umgegangen? Welche Unterstützung erhielten sie während der Zeit und in der Zeit nach dem Nationalsozialismus in den 50er Jahren bis heute? Wie sieht die Situation der Angehörigen von seelisch behinderten Menschen heute aus und für welche Ziele setzen sich Angehörige von psychisch erkrankten Menschen ein?
Im ganzen Bundesgebiet gibt es immer mehr Angehörige, die sich mit dem damaligen Geschehen auseinandersetzen, die Archive aufsuchen, recherchieren und eine Antwort suchen, was mit ihren in der Familie fast schon regelmäßig tabuisierten Angehörigen passiert ist. Immer mehr Angehörige treten an die Öffentlichkeit heran und haben mit dem Tabu der Nachkriegsgeneration gebrochen. In gleichem Maße ist es für uns von wesentlicher Bedeutung, mit den Beiträgen die Verbindung zu heutigen Entwicklungen und Situationen herzustellen: Wie erleben sich Angehörige mit ihrem Bemühen und ihrer Sorge um ihre psychisch erkrankten Familienmitglieder unter den derzeitigen gesellschaftlichen Bedingungen? Die Vorträge beschäftigen sich mit geschichtlichen und aktuellen Entwicklungen und Realitäten (Friedrich Leidinger) und mit der Bewegung der Angehörigen, welche sich der Suche nach dem Schicksal ihrer Familienmitglieder und dem Umgang damit sowohl nach außen als auch innerhalb der eigenen Familie widmet.
Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.gedenkort-t4.eu/de/blog/veranstaltung-gegen-das-vergessen-aus-der-geschichte-lernen.
PROGRAMM
Begrüßung
Dr. Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors
Vortrag und Diskussion
Dr. med. Friedrich Leidinger MBA, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Geriatrie, Health Care Management, Beisitzer im Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. (BApK)
Moderation
Dr. Klaus Obert
Um Anmeldung unter grp@diakonie.de oder per Telefon 030/652 11 1571 wird gebeten. Der Eintritt ist frei.
Discussion
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