Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen lädt zum
11. Dialogforum Mauthausen
»#hinschauen – NS-Gedenkstätten und Gegenwartsbezüge »
von Freitag, 20. September 2019 bis Samstag, 21. September 2019
in das Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen.
Wie keine andere historische Epoche stellt uns der Nationalsozialismus vor die Herausforderung und Verpflichtung, aus der Geschichte zu lernen. NS-Gedenkstätten verstehen sich demnach als Gedenk- und Erinnerungsorte, ausgestattet mit dem zusätzlichen Auftrag, Bildungsarbeit zu leisten. Um dieses „Lernen aus der Geschichte“ zu befördern, müssen – ausgehend von der Geschichte der Orte – Gegenwartsbezüge hergestellt und ethisch-moralische Fragen aufgeworfen werden, welche (auch) aktuelle gesellschaftspolitische Relevanz haben. Damit agieren Gedenkstätten jedoch entlang eines schmalen Grates: zwischen Vergleich und Gleichsetzung, zwischen Erfüllung eines Bildungsauftrages und möglicher Instrumentalisierung.
2009 wurde an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Zusammenarbeit mit erinnern.at(Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart) ein pädagogisches Konzept eingeführt, das sich den Grundsätzen der historisch-politischen Bildung verpflichtet sieht. Zehn Jahre später werden beim Dialogforum 2019 zentrale Fragestellungen der pädagogischen Theorie und Praxis zur Diskussion gestellt: Wie können Verbindungen zwischen Geschichte und Gegenwart konkret hergestellt werden? Welche Themen, Ziele und Methoden eignen sich dafür? Wie wirkt die Geschichte in der Gegenwart nach und welche Schlüsse lassen sich aus der Genese der nationalsozialistischen Massenverbrechen für ein zukunftsorientiertes Handeln ziehen? Wie kann es gelingen, Vergleiche herzustellen ohne gleichzusetzen, und welche Position müssen Gedenkstätten zu tagespolitischen Themen einnehmen, um ihren Bildungszielen gerecht zu werden?
Das diesjährige Dialogforum an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen geht unter Beteiligung von namhaften Expertinnen und Experten in Vorträgen, Diskussionen und Workshops solchen Fragen nach und versucht, Antworten darauf zu finden.
Teilnahme kostenlos.
Programm

Freitag, 20. September 2019
10:00 Uhr
Eröffnung
Barbara Glück, Direktorin KZ-Gedenkstätte Mauthausen
10:15 Uhr
Eröffnungsvortrag
Anna Goldenberg, freie Autorin
10:45 Uhr
Keynote
Wolf Kaiser, Historiker, ehem. Leiter der Bildungsabteilung im Haus der Wannsee-Konferenz
11:15 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
Panel 1: Die Modernisierung der Gedenkkultur – eine Kontroverse?
Bernhard Heinzlmaier, Institut für Jugendkulturforschung Wien und tfactory Hamburg
Jens-Christian Wagner, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Moderation: Alfred Zauner, Amnesty International Österreich
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Arbeitsgruppen:
1. „Gegenwartsbezüge“ an Gedenkstätten – die pädagogische Praxis
Thomas Hellmuth, Universität Wien
Patricia Hladschik, Zentrum polis Wien
Christian Angerer, erinnern.at
Eva Eichinger, Alexander Kleiß, Adam Schmidtberger und Marlene Wöckinger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
2. Verbrechen erzählen. Narrativ und Dramaturgie eines neuen Rundgangsverlaufs an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Ines Brachmann und Magda Fröhlich, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
3. „Schutzimpfung“ Mauthausen? Arbeit mit Jugendlichen, die gegen das Verbotsgesetz verstoßen haben
Günther Diplinger, Staatsanwaltschaft Linz
Robert Eiter, MKÖ und OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Harald Felbermeier, Neustart OÖ
Andreas Peham, DÖW
Petra Bachleitner und ein/e VermittlerIn, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
4. M 48° 15′ 24.13″ N, 14° 30′ 6.31″ E – Kunst und / als Vermittlungsarbeit. Eine Fotoausstellung von Marko Zink.
Marko Zink, freischaffender Künstler
Gudrun Blohberger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
5. Vermittlungsarbeit mit Computerspielen? Am Beispiel von „Through the Darkest of Times“
Jörg Friedrich, Designer/Spieleentwickler
Eugen Pfister (angefragt)
Gregor Holzinger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
6. Hinterlassene Zeichen – Graffiti, Schmierereien und (digitale) Botschaften von BesucherInnen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Stefan Sonvilla-Weiß mit Team, Kunstuniversität Linz/Mediengestaltung
Nina Aichberger und Martin Weichselbaumer, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Leontine Meijer-van Mensch, Staatliche Ethnografische Sammlungen Dresden und wissenschaftlicher Beirat KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Christian Dürr, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
17:00 Uhr
Transfer nach Linz
19:30 Uhr
Filmvorführung: „Und in der Mitte, da sind wir“
anschließend Gespräch mit Regisseur Sebastian Brameshuber
Moderation: Gregor Holzinger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Moviemento – Programmkino Linz
Samstag, 21. September 2019
9:30 Uhr
Berichte aus den Arbeitsgruppen
10:15 Uhr
Panel 2: Vergleiche ziehen – was man aus der Geschichte für die Gegenwart lernen kann
Werner Dreier, erinnern.at
Willi Mernyi, MKÖ
Astrid Messerschmidt, Universität Wuppertal und wissenschaftlicher Beirat KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Anton Pelinka, Politikwissenschaftler
12:30 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
Panel 3: Podiumsdiskussion: Gedenkstätten und Tagespolitik – eine Mesalliance?
Eva Blimlinger, wissenschaftlicher Beirat KZ-Gedenkstätte Mauthausen (angefragt)
Barbara Glück, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Astrid Ley, KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen
Andrzej Kacorzyk, Gedenkstätte und Museum Auschwitz-Birkenau
Jens Christian Wagner, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Moderation: Katrin Auer, Museum Arbeitswelt Steyr
14:45 Uhr
Tagungsresümee
Peter Schwarz, ESRA
Gudrun Blohberger, KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Information und Kontakt
Kostenloser Shuttlebus-Service von Wien und Linz nach Mauthausen und retour.
Begrenzte TeilnehmerInnenzahl.
Tagungssprache: Deutsch
Veranstaltungsort: Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Erinnerungsstrasse 1, 4310 Mauthausen
Verbindliche Anmeldung zur Teilnahme sowie für den Shuttlebus unter: Tel:+43 1 376 3000-107, E-Mail: info@mauthausen-memorial.org, online: www.mauthausen-memorial.org
Datenschutz
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Mit Ihrer Teilnahme stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos und Filmsequenzen zu, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen.
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