//
Vous lisez...
Actualités, Film

Einladung – Filmretrospektive Mauthausen (22. – 25.8.2018)

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen lädt zur

Open-Air-Filmretrospektive « Der Weg in die Konzentrationslager – Menschenverachtung, Antisemitismus, Ausgrenzung »

​von Mittwoch, 22. August bis Samstag, 25. August 2018, um 20:00 Uhr

vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen

Im März 1938 gab es noch kein Konzentrationslager der Nazis in Österreich, doch es dauerte nur wenige Monate und die ersten aus ihren Wohnungen und Arbeitsplätzen Verschleppten mussten selbst jene Mauern errichten, hinter denen sich der menschenfeindliche Terror austoben konnte und bis zur Befreiung im Mai 1945 weit über 90.000 Opfer forderte. Der wenigen Überlebenden wird einerseits gedacht und andererseits werden sie vom aktuellen Rechtsextremismus verhöhnt und erneut diskriminiert. Wie konnte es dazu wieder kommen, welches Bewusstsein von jüngster Geschichte tritt hier ans Tageslicht?

Das Grauen des NS-Terrors begann nicht mit der Konzentration von Tausenden, sondern mit der alltäglichen Diskriminierung, Entmenschlichung, mit Religionshass und physischer Bedrohung. Der Weg in die Lager wurde gesäumt von Abertausenden, die zusahen, die denunzierten, die in den Verunglimpften nur Fremde sahen und sich beiläufig den Besitz der Verfolgten aneigneten. Nach 1945 hieß es dann, man hätte ja nichts gewusst.

Seit 1945 versuchen FilmemacherInnen aus vielen Ländern, die Erinnerung an die Zeit vor und nach 1945 wach zu halten, um nachwachsenden Generationen zu zeigen, wie es zur millionenfachen Verfolgung und zum Massenmord kommen konnte. Gleichzeitig kann Erinnerung an die Missetaten und ihre Folgen nur wirksam sein, wenn sie mit der Erinnerung an jene Menschen verbunden wird, die nicht schwiegen, die nicht wegschauten, die Mitgefühl zeigten, die das Versagen der Politik erkannten und ihre Zweifel als innere Mahnung verstanden, die sie in aktives Handeln umsetzten. (fs)

Einführung von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, mit anschließender Diskussion.

Freier Eintritt.

​Ich nehme teil.

 

Programm

Programm

Mittwoch, 22. August 2018, 20:00 Uhr

« Haus in der Karpfengasse »
BRD 1965, 110 Min; Regie: Kurt Hoffmann, Romanvorlage von M.Y. Ben-Gavriel, mit: Edith Schultze-Westrum, Ladislav Kriz, Wolfgang Kieling, Walter Taub, Hana Vitova u.a.

Immer wieder fragen wir uns, wann die jüdischen Familien in den von den Nazis besetzten Ländern spürten, dass der Antisemitismus in tödliche Bedrohung umschlagen würde. Als 1939 deutsche Truppen in Prag einmarschierten, nimmt die Unruhe in einem Wohnhaus mit jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung zu. Wie werden sich die Einzelnen verhalten, wird es Hilfe, Solidarität oder nur Diskriminierung und Denunziation geben? Der Regisseur Kurt Hofmann dreht einen beeindruckenden Spielfilm, der 1965 das Filmband in Gold als bester Spielfilm erhielt.

Donnerstag, 23. August 2018, 20:00 Uhr

« Ein Tag. Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 »
DDR 1965, 90 Min; Regie und Drehbuch: Egon Monk, mit: Josef Fröhlich, Ernst Springer, Heinz Giese, Ernst Jacobi u.a.

Die meisten heutigen Spielfilme über die KZ spielen in den deutschen Vernichtungslagern im Osten. Doch was geschah in den KZ in Deutschland und Österreich wie etwa in Dachau, Buchenwald und Mauthausen? Welchen Terror hatten die Häftlinge zu erleiden, welch rassistisches und politisches Herrenmenschentum prägte in den Lagern den heute fast unvorstellbaren Alltag? Mit fast dokumentarischer Härte zeigt der Regisseur Egon Monk den Sadismus, die Brutalität der Wachmannschaften und die Situation der Gefangenen zwischen Pein, Solidarität und Verzweiflung.

Freitag, 24. August 2018, 20:00 Uhr

« Der Verschlag / L’encols »
Fr, Jug 1960, 105 Min; Regie: Armand Gatti, Buch: Armand Gatti, Pierre Joffroy, mit: Hans Christian Blech, Jean Négroni, Tamar Miletic, Herbert Wochinz, Michel Bouyer u.a.

Ein Jahr vor dem Eichmann-Prozess versucht der Regisseur mit seinem Erstlingsfilm die Öffentlichkeit aufzurütteln, gegen das Vergessen eine Realität zu zeigen, in der auch mit psychologischen Mitteln versucht wurde, die Gefangenen zu brechen, zum Verrat an sich selbst und anderen zu zwingen. Zwei Häftlinge, ein Widerstandskämpfer und ein Jude werden in eine Zelle gesperrt. Wer am nächsten Morgen noch lebt, ist frei oder beide werden hingerichtet.

Samstag, 25. August 2018, 20:00 Uhr

« Korczak »
Pol 1990, 118 Min; Regie: Andrzej Wajda, Drehbuch: Agniezka Holland, mit: Wojciech Pszoniak, Ewa Dalkowska, Marzena Trybala, Jan Peszek u.a.

Der Arzt und Pädagoge Janusz Korczak leitet ein Waisenhaus mit 200 Kindern. Er versucht, seine humanistischen und demokratischen Erziehungsmethoden umzusetzen. Die Kinder sollen sich in Formen der Selbstverwaltung üben, sich auf das spätere Leben vorbereiten. Sein Problem und das der Kinder besteht darin, dass sich das Kinderheim im Warschauer Getto befindet. Immer wieder wird ihm versichert, dass das Kinderheim nicht deportiert wird. Doch auf wen kann sich Korzcak verlassen?

16:00 Uhr

Begleiteter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Kuratierung durch Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und Mag. Stephan Matyus, KZ-Gedenkstätte Mauthausen.​

 

À propos de fmd

Fondation reconnue d'utilité publique

Discussion

Les commentaires sont fermés.

Fondation pour la mémoire de la déportation

La FMD n’est pas responsable du contenu des manifestations et des ouvrages présentés sur ce site

The FMD does not assume any liability or responsibility for the content of the events or works shown on this web side

Die FMD übernimmt keinerlei Verantwortung für die hier vorgestellten Publikationen und deren Inhalte

%d blogueurs aiment cette page :